„Es wird schon alles wieder gut“, wer hat sich das im Laufe der letzten Jahre nicht das eine, andere oder gleich mehrere Male vorgesagt.
Aber nein!
Wir schlüpfen ins Wien der frühen 50er-Jahre.
Willkommen im Studio des Radiosenders Rot-Weiß-Rot.
Schlagersongs, Lokalnachrichten und die ersten Folgen der berühmten Radiofamilie überstrahlen die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg. Und erinnern will sich hier doch sowieso niemand, oder?
Wozu auch an Vergangenes denken.
Die Zeichen stehen auf Wiederaufbau, Neubeginn, Wirtschaftswunder – los geht’s!

Wussten Sie, dass der Matzleinsdorfer Platz schon 1951 eine einzige Baustelle war?
Dass der Stadtschulrat eine Elternschule einrichtete, um Eltern mit der verantwortungsvollen Aufgabe der Erziehung vertraut zu machen?
Oder dass das Marktamt eine „Paradeiser-Überbrückungshilfe“ bei den zuständigen Ministerien erreicht hatte?
Aus Pressemeldungen des Wiener Rathauses, Zeitungsartikeln und Radioschnipseln setzt sich collagenartig ein vielschichtiges Stimmungsbild zusammen.
Das Ensemble Kollektiv Wortart schlüpft in unzählige Rollen und entdeckt gemeinsam mit dem Publikum das Wien der Nachkriegszeit.
Innerhalb dieser Collage werden drei Episoden der Hörfunk-Sitcom „Die Radiofamilie“ zum Besten gegeben.
Alle drei Folgen wurden – damals noch unter einem Pseudonym – von Ingeborg Bachmann verfasst.
Zu Ehren ihres Todestages, der sich 2023 zum fünfzigsten Mal jährt, brachte das Kollektiv Wortart dieses herrliche Zeitdokument noch einmal auf die Bühne.
Formal gesehen ist das Projekt ein Live-Hörspiel, dass eine Live-Radiosendung aus den 50er-Jahren erlebbar macht.
Neben den Episoden der Radiofamilie kommen Nachrichtenmeldungen, Radio-Werbungen und Musikstücke aus dieser Zeit zum Einsatz.
Gruppenname: Kollektiv Wortart
Konzept & Regie: Kollektiv Wortart
Dramaturgie: Christina Kramer, Miriam V. Lesch
Technik: Johannes Pobitzer
Bühnenbild/Ausstattung: Johannes Pobitzer
Produktionsleitung: Stefan Bergmann
Es spielen: Birgit Unger, Stefan Bergmann, Paul Hüttinger, und Johannes Pobitzer
